Herbert Herford, setzt auf mehr Selbstständigkeit – und das bereits in der Ausbildung. Beim LIKA 4.0 – Programm fahren Auszubildende zu informierten Kunden und führen konkrete Aufträge selbstständig aus. Und die Resonanz ist gut.
„Wenn wir uns dem Schicksal ergeben, dürfen wir uns nicht beschweren, wenn es morgen keine Handwerker mehr gibt“… „Wir müssen die Ausbildung grundlegend revolutionieren.“
Sven Boevelka, Geschäftsführer bei Herbert Herford
Der Nachwuchsmangel im Handwerk stellt viele Unternehmen vor eine zunehmend größere Herausforderung. Sven Boevelka, Geschäftsführer der Herbert Herford GmbH, hat ein Mittel dagegen gefunden. Er hat sich von der Idee des Projektes „Lernen im Kundenauftrag“ (kurz LIKA 4.0) begeistern und mitreißen lassen. Der Gedanke dahinter: Auszubildende führen Elektroarbeiten selbstständig durch – und nutzen dazu intensiv digitale Applikationen zur Auftragsorganisation und Abwicklung. Ein Meister überprüft in einem nachträglichen Termin die Richtigkeit der Ausführung und gibt den Azubis Feedback. Die Erfahrungen zeigen, dass diese Art zu arbeiten enorm motivierend ist – wohlgemerkt für beide Seiten: Auszubildende und Ausbilder.
Neues Fahrzeug eigens für Azubis bestellt – Fahrzeuggestaltung „abgefahren“
Wie bei den anspruchsvollen Projekten in Sachen Elektroinstallation, hat Sven Boevelka auch hier nichts dem Zufall überlassen. Er bestellte eigens für das Projekt LIKA 4.0 ein neues Fahrzeug – einen Mercedes Benz Vito. Damit die Auszubildenden mit Stolz den Wagen fahren, beauftragte er eine Kommunikationsagentur für die Gestaltung und einen professionellen Fahrzeugbeschrifter für die Realisation. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und macht ordentlich Eindruck.
„Ich freue mich sehr, damit zu Kunden in ganz Hamburg fahren zu dürfen. Das sieht sehr abgefahren aus“
Lukas Semke, Auszubildender im 2. Lehrjahr bei Herbert Herford GmbH, der ein duales Studium absolviert.
Lika 4.0 – ein Forschungsvorhaben mit Perspektive für alle (Handwerks-) Unternehmen
Bei diesem Projekt geht es um „digital gestütztes, kooperatives Lernen im Kundenauftrag, bei dem die Kooperationspartner ein innovatives, digital gestütztes Ausbildungskonzept (LIKA) für die handwerkliche Berufsausbildung entwickeln. Mit digitaler Unterstützung entsteht dabei ein völlig neues Ausbildungskonzept für das Handwerk, in dem Lernen und Arbeiten über alle Geschäftsprozesse hinweg verknüpft und optimiert werden. Diese Form des Lernens ist in Deutschland einmalig und Teil eines Forschungsvorhabens in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen und dem Institut für Technik und Bildung (ITB).
„Wem Vertrauen geschenkt wird und wer mit bestem Equipment arbeiten kann, erlebt, dass Handwerk einfach klasse ist und dass es keines Studiums bedarf, um erfolgreich zu sein“
Kerstin Boevelka, Ehefrau von Geschäftsführer Sven Boevelka und ebenfalls im Unternehmen tätig
Unternehmen auf Wachstumskurs – Mitarbeiter mit „Elektro-Wille“ gesucht
Sven Boevelka ist Ingenieur und Elektriker aus Leidenschaft. Wichtig ist ihm, dass die Projekte für hautsächlich gewerbliche Kunden „365° Grad“ gedacht und dann mit 100% Akkuratesse ausgeführt werden. Zeugnisnoten, Haarfarbe oder gar Migrationshintergrund sind dabei eher nebensächlich. Der Wille, gute Arbeit zu leisten, ist die wichtige Basis. „Das Wollen kann man kaum erlernen. Das Können dagegen schon,“ sagt der 49-Jährige. Das gilt übrigens auch für Gesellen und Elektriker mit mehreren Jahren Berufserfahrung. Wie viele seiner Handwerkerkollegen sucht auch er weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Und er weiß, dass er weiterhin viel Zeit und Energie in Mitarbeiter investieren muss – aber er will ja auch. Wer seine Karriere verändern möchte, sollte die Chance nutzen und sich bei Herbert Herford bewerben: Karriere